Über das Projekt
Der Weg zur Fotokunst
Die Fotografie steht zurzeit an der Spitze des Interesses und scheint zur Massenkultur zu gehören. Die schnelle Entwicklung der Medien und die Einfachheit und Leichtigkeit mit der Fotos mit Hilfe der digitalen Fotografie technisch machbar sind, erwecken den Eindruck, dass Fotografie als Kunst kaum erkennbar ist. Bereits technisch gut gemachte Bilder löschen die Grenze, die früher sehr oft gute Bilder von anderen unterschieden hat. Bilder sind überall, aber es fehlen sehr oft der Geschmack und die einfachsten fotografischen Kenntnisse.
Die Fotografie hat eine eigene visuelle Sprache und damit wie jede Sprache eine eigene Grammatik, die man kennen muss. Die Meisterschaft der Fotografie zu beherrschen, mit Licht und Farbe begreifend zu arbeiten, zu schauen und eigene Vision zu entwickeln – das ist ein Weg zur Fotokunst. Was bedeutetet eigentlich Künstler zu sein und Kunstfotografie zu schaffen? Zeitgenössische Kunst kreiert viele Ideen, aber die Ideen scheinen gar nicht neu zu sein. Die Künstler nutzen Fotografie aus, um ihre eigenen Ideen zu unterstützen.
Wir sind alle schon im Meer von Fotografien versunken. Aber es war immer so, dass ein echter Fotokünstler sich von seiner Umwelt mit einer eigenen Kunstvision unterschieden hat und seine eigene „Handschrift“ entwickelt hat. Wer ein Fotokünstler sein will, muss „sich suchen“ und einen eigenen Weg finden. Aber es ist kein kurzer Weg, man muss viel lernen und erst Fotografie als Handwerk beherrschen. Aber das Handwerk erlernt man besser von einem Meister. So war es immer und so wird es immer bleiben. Da biete ich mich als Meisterin für Fotografie an und als eine „Beraterin“ im Meer der Kunst, um jedem zu helfen seine eigene Kunstvision zu finden. Ich will ein Kunstprojekt entwickeln, um die Kunstfotografie „zu rehabilitieren“ und um mehr Interesse an handgemachten Kunstwerken bei den Menschen anzuregen.
Rita Ostrowskaja
Ich komme aus der Ukraine, Kiew und lebe seit September 2001 mit meiner Familie in Deutschland. Mit 15 Jahren habe ich selbst mit der Fotografie begonnen. Ich habe schwarz-weiß analoge Fotografie als Handwerk, von technischen und chemischen Grundlagen ausgehend, bis zu den künstlerischen und kreativen Formen ausführlich erlernt. Meine Lehrer waren gute Meister-Fotografen und die russische fotografische Schule ist weltbekannt. Aufnahmen zu machen, Filme zu entwickeln und mit den Fotos tags und nachts selbst zu zaubern – das ist mein Leben. Dabei haben Ausstellungen, Fotoseminare, Workshops und mein Job, Fotostudio „Augenblick“ für Kinder und Jugendliche, mein Leben geprägt.
Obwohl ich selbst zeichne, Radierungen und Keramik mache, wähle ich als Schwerpunkt Kunstfotografie, da dies schon seit ca. vierzig Jahren mein Metier ist, mit dem ich mich stets intensiv beschäftigt habe und sehr gut auskenne. Unter anderem wurde ich auf dem I. Internationalen Fotofestival 1993 in Moskau als Fotografin des Jahres ausgezeichnet. Von der Internationalen Kommission in New York wurde ich zur Teilnehmerin des 1. Artslink Fellowship 1993 ausgewählt und habe als Stipendium von der Soros-Stiftung eine Reise in die USA (New York und Washington) erhalten. In Deutschland habe ich den Renger-Patzsch Preis 1994 für das Buchprojekt im Museum Folkwang, Essen erhalten und mein Buch „Juden in der Ukraine“ wurde beim Cantz Verlag 1996 herausgegeben.
Meine Familie war auch immer ein inspirierender Teil meines ausgefüllten Lebens. Kunst zu schaffen, ob es sich um s/w analoge oder digitale Fotografie handelt, graphische Techniken, Radierungen, Zeichnungen oder Keramik – es ist ein großer Teil meines Leben den ich mit anderen Menschen gerne teilen will.
Seitdem ich in Deutschland lebe, habe ich mich weiter kreativ beschäftigt und intensiv weitergebildet: Im Februar 2009 habe ich mein Studium an der Kunsthochschule Kassel, Visuelle Kommunikation, beendet. Dadurch konnte ich meine technische, Chemie-photographische Ausbildung aus Petersburg und meine Fotojournalistische Ausbildung aus Kiew durch wesentliche künstlerische Elemente ergänzen.